In den ersten Wochen in Berlin fallen einem einige Dinge sofort auf. Neben den typischen Eigenschaften, wie laut, schnell und schmutzig und lebendig, schauen passionierte Radfahrer auch immer nach Bikes und Zubehör. Welche Kleidung ist in der Stadt angesagt? Welches Bikes sieht man häufig? Wie verhalten sich die Radler im Straßenverkehr? Klar ist, dass Second Hand Holland Bikes für 30.- Euro das Stadtbild klar dominieren. Kombiniert mit den Radkurieren, die bevorzugt Fixies, oder Fitnessbikes fahren, den Angstfreien, die mit den Carbon-Racern durch die Straßen schneiden und den Gemütlichen, die mit dem Lowrider cruisen, ergibt sich ein buntes Abbild der gesamten Bike-Welt. Eines fällt aber sofort auf: die Unmengen an Anhängern. Als sei der Berliner Verkehr nicht schon stressig genug, sind diese am Bike befestigten Anhänger mit allem befüllt, was man generell so mit sich führen kann. Halbe Kindergärten, deutsche Doggen, Holzplanken, halbe Hausstände, oder kistenweise Bier finden sich in den Lasteseln. Elegant ziehen die Bikes die großen Teile hinter sich her und ein Gefühl von Bewunderung für die umweltfreundliche Transportmethode, mischt sich mit Bedenken zu Fragen im Bereich der Sicherheit.
Viel Technik, viel Style, viel Sicherheit
In einem zufälligen Gespräch mit einem befreundeten Paar, bringe ich meine Bedenken und Fragen zu den Anhängern zum Ausdruck. Mit großem Enthusiasmus führt mich die Dame des Hauses zu einem Croozer Kid for 2 Plus. Was mich erwartet, überrascht in vielerlei Hinsicht! Der Kinderanhänger sieht zum einen wahnsinnig schick aus, die Außenwand ist in einem Jeans-ähnlichen Stoff verarbeitet und die schnittige Form erinnert an ein kleines Sportauto. Drinnen ist genügend Platz für zwei Kinder, Spielzeug, Verpflegung, Kuscheltiere und Jacken. Das Chaos im Inneren lässt vermuten, wieviel Platz bei eingehaltener Ordnung vorhanden wäre. Dann beginnt die Erklärung der technischen Features, die an die Vorstellung eines neuen Hybrid-Fullys auf der Radmesse erinnert. Ich muss mich belehren lassen, dass alle verwendeten Materialen unter strengsten Testverfahren auf Schadstoffe geprüft werden. Da wir uns in Berlin befinden, scheint dieses Argument vorrangig zu sein. Die Kinder könnten also sorgenfrei im Inneren spielen, essen und schlafen, ohne Weichmachern, oder anderen Giften ausgesetzt zu sein. Stolz präsentiert die Fahrerin die Croozer patentierte Airpad Federung, die aus Sylomer gefertigt ist. Diesen Werkstoff, der hauptsächlich bei der Stabilisierung von Hochhäusern Verwendung findet (Danke, Google), hätte ich hier nicht vermutet. Neben den Komfort- und Dämpfungseigenschaften, sorgt die Federung auch dafür, dass bei den – nicht immer ganz einwandfreien – Berliner Straßen der Anhänger nie ins Wackeln, oder gar Kippen kommt. Die Folien der Fenster schützen vor UV Strahlung. Der Rahmen des Anhängers ist aus Aluminium gefertigt und schützt effektiv vor Aufprällen und Unfällen. Die Anordnung der dicken Alu-Streben erinnert dabei stark an das Rahmenkonstrukt eines Rennwagens. Als nächstes erhalte ich Auskunft zum Schiebebügel mit integrierter Beleuchtung. Mittels eines Sensors, schaltet sich die Beleuchtung vorne und hinten automatisch ein. Das im Schiebegriff integrierte Licht, lässt sich dabei mittels USB Kabel laden. Diese Menge an innovativer Technik hatte ich nicht erwartet und der Anhänger macht einen unerwartet wertigen und sicheren Eindruck.
Einsatz als Lastenesel und Jogging-Partner
Der Vater führt aus, dass der Anhänger nicht nur für die Kids und nicht nur fürs Fahrrad geeignet ist. Mittelgroße Einkäufe, Besorgungen und allerlei Transportgut sind in dem Anhänger genauso gut und sicher verstaut, wie der Nachwuchs. Zudem kann man den Croozer Kid mittels weniger Handgriffe zu einem Buggy umbauen, mit dem man „ganz normal“ durch die Stadt flanieren kann. Durch die überragenden Rolleigenschaften der Räder, kann man mit etwas Zubehör auch einen „Jogger“ daraus machen und die Kids bei der Feierabend-Laufrunde mitnehmen. Die Liste des verfügbaren Zubehörs scheint dabei unendlich zu sein. Von winterfesten Kindersitzen, Sitzverkleinerungen für die ganz Kleinen, Schiebebügel-Taschen, Regenschutz-Accessoires und Fußraumschutzwannen, gibt es so viele Artikel, dass dem Einsatz keine Grenzen mehr gesetzt sind. Meine Bedenken sind fast ausgeräumt, wäre da nicht die Frage nach dem Fahrverhalten der fahrbaren Kofferräume.
Wendig, laufruhig und sicher – die überraschende Testfahrt
Der Anhänger ist schnell mit den zwei Kids beladen. Die freuen sich auf eine kleine Spritztour durch den Treptower Park, mich beschleichen jedoch mittelgroße Bedenken. Unabhängig von der Tatsache, dass das 28 Zoll Damenbike nicht zu meiner sonstigen Erscheinung passen will, gelingt der Start aber leicht. Das Gespann setzt sich deutlich leichter und agiler in Bewegung, als von mir zuvor erwartet. Dem durch die Anfeuerungen der Kinder entstandenen Bedürfnis, massig Kilowatt in die Tretlager pumpen zu wollen, widerstehe ich. Lieber die ersten Kurven sanft und vorsichtig nehmen. Es fällt sofort auf, dass die patentierte Verbindung zwischen Bike und Anhänger kleinere Fehler, Lenkausfälle und Unebenheiten gekonnt ausgleicht. Spontanes Beschleunigen führt zu keinem ruckhaften Anziehen des Anhängers und kleinere Bremstests werden vom Anhänger perfekt übernommen. In den ersten Kurven wird schnell klar: wir haben es hier mit einem High-Tech Produkt zu tun. Der Anhänger folgt optimal der Kurvenlage des Bikes und Lenkbefehle werden präzise umgesetzt. Die Bereifung ist so laufruhig, dass die Fahrt – auch bei Steigungen – nie unnötig anstrengend ist. Die anfänglichen Bedenken und der Reflex, bei Kurven und Bremsvorgängen nach hinten zu blicken, sind schnell überwunden. Leider kann ich aufgrund meiner Statur keinen Test des Innenraums vornehmen, vermute aber aufgrund der Stimmung der Fahrgäste, dass der Komfort genauso einwandfrei sein muss, wie das allgemeine Fahrverhalten.
Croozer Technologie für alle Bereiche
Nach einem genaueren Blick in die Angebote der Firma Croozer, die ihren Sitz in Köln hat, wird schnell klar: es gibt den passenden Anhänger für jeden Einsatzbereich. Neben den tollen Kinderanhängern, stellt die Firma nach demselben, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Konzept, auch Hundeanhänger, einen Cargo-Croozer und jede Menge sinnvolles Zubehör her. Die Universalverbindung passt an die meisten Bikes. Für spezielle Anforderungen, bietet der Hersteller eigene Steckachsen / Schnellspanner und Adapter. Das Prinzip des Croozer Dog XL ist dasselbe, wie bei den getesteten Kinder-Anhängern. Die maximale Zuladung von 45 Kilogramm erlaubt auch den Transport von wirklich großen, oder wirklich dicken Hunden. Mit dem Croozer Cargo bietet die Firma eine geniale Idee für den urbanen Bereich und eine nachhaltige Mobilität an. Die Zuladung von 40 Kilogramm dürfte für den Wocheneinkauf mehr als ausreichend sein und das durchdachte Design erlaubt auch den Transport größerer Gegenstände. Nach Lektüre der Croozer Unterlagen und dem Real-Test muss man klar festhalten: wem die Sicherheit seiner Kinder (oder des Hundes, oder des gerade gekauften antiken Küchenregals) am Herzen liegt, der wird in einen solchen Anhänger investieren. Der im direkten Vergleich zu anderen Produkten etwas höhere Preis, rechtfertigt sich durch die hervorragende Verarbeitungsqualität, Nachhaltigkeit, das schicke Design und die perfekt funktionierende Technik, vor allem aber durch die jederzeit gegebenen Sicherheit. Dabei funktionieren die Croozer Anhänger natürlich auch außerhalb von Berlin einwandfrei!